Schulexpress stoppt an 16 Haltestellen

OTTERNDORF. Der Schulexpress - das ist keine Direktverbindung per Zug oder Bus zur Schule, sondern das Verkehrsprojekt der hiesigen Grundschule. Es soll ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem Schützenplatz vermeiden und die Kinder Erfahrung im Straßenverkehr sammeln lassen.

Im Rahmen des Projekts wurden 16 Haltestellen eingerichtet, die als Treffpunkt für die Kinder zum gemeinsamen Schulweg dienen. Außerdem können sie als Elternhaltestelle genutzt werden, für alle, deren Schulweg zu Fuß zu lang ist. Die Eltern bringen ihre Kinder dort hin und den Rest des Weges laufen sie.

Der zweite große Vorteil ist, dass die Kinder vor und nach der Schule Bewegung bekommen und Sauerstoff tanken.

Am vergangenen Donnerstag wurde der Schulexpress offiziell in Betrieb genommen. An der Grundschule gab es zu diesem Anlass eine kleine Feier in der Turnhalle. Es wurden Lieder gesungen und kurze Vorträge gehalten. Unter den Gästen waren unter anderem Ralf Huse, erster Vorsitzender der Verkehrswacht Hadeln-Sietland, Dr. Harald Böckenkamp als Vorsitzender der Rotarier und Harald Zahrte als Vertreter der Stadt Otterndorf. Zusammen mit Eltern, Lehrern und Polizei unterstützen sie das Projekt.

Anschließend konnten die Kinder an acht verschiedenen Stationen ihre Verkehrstüchtigkeit testen. Besonders interessant war dabei die Station, an dem Polizist Wolf-Dieter Porthaus aus Schiffdorf den "toten Winkel" erklärte. Mit einem extra dafür bereitgestellten Bus, sollte den Schülern die Gefahr, die der "tote Winkel" darstellt, sichtbar gemacht werden.

Es sei wichtig, dass die Kinder die Gefahren im Straßenverkehr kennen und schon früh lernen, sich richtig zu Verhalten, so Porthaus. "Es ist ein wichtiger Appell an die Eltern, ihren Kindern zu vertrauen, auch mal allein mit Freunden zur Schule zu laufen", sagte der Präventionsbeauftragte weiter.

Schulleiterin Elisabeth Baumann hofft, dass durch die neue Initiative die Gefahr gebannt sei, die von den zahlreichen Autos ausgeht, die sich morgens vor der Schule tummeln. Außerdem sorgt sie mit einem Versprechen für den nötigen Ansporn für die Schüler, den Schulexpress auch wirklich zu benutzen: "Die Klasse, in der die wenigsten Schüler mit dem Auto gebracht werden, bekommt als Belohnung einen Tag unterrichtsfrei".

Von Niklas Rohde erschienen in der NEZ am 10.09.2011